Kunst und Kartographie, kuratiert von Zuzanna Skiba
Jörg Jozwiak | Philipp Geist | Stephan Kurr | Pia Linz | Dan Belasco Rogers | Zuzanna Skiba
25.04.- 24.05.2008
Norden 52° 32‘ 10.8“ | Osten 13° 23‘ 48.8
arttransponder e.V., Brunnenstraße 151 | 10115 Berlin | M 10, U8-Bernauer Straße | www.arttransponder.net
Öffnungszeiten : Do.: 12-17 h, Fr. + Sa.: 14-19 h | tel : 030. 30 64 24 00
Eröffnung am Freitag : 25.04.08 von 19-22h
Es spricht : Thomas Wulffen, Kunstkritiker
Die Landkarte ist eines der wesentlichen Medien, mit der wir die Welt erkunden. Aber jede Karte ist auch immer eine Konstruktion von Welt. Sie ist der Faden im Labyrinth, der Schlüssel zum Schatz und stillt am Ende die Hoffnung auf glückliche Heimfahrt. Unter dem Titel ‚Das verortete Verlangen- Kunst & Kartographie’ hat die Künstlerin und Kuratorin Zuzanna Skiba ein Ausstellungspro- jekt entwickelt, das sich mit dem Verhältnis zwischen der künstlerischen Darstellung und der Neu-Ordnung, der gewählten Örtlichkeit auseinandersetzt. Sie schreibt dazu: „Als Metapher steht die Kartographie für jegliche Form von Konstruktionen, mit denen wir unser Verhältnis zur Welt sinngebend zu regeln versuchen. Im Mittelpunkt dieser Präsentation steht die Frage, in welcher Form der Künstler, da wo er gerade ist, den Ort mit all seinen Informationen betrachtet ? Alle präsentierten Arbeiten beziehen sich auf einen realen Zustand. Sie sind immer als Puzzlestück zu sehen, nicht als Raumdarstellung mit einer Begrenzung, sondern mit einer visuellen Weite über den Rand hinaus. Dieses, verstanden als Hinzufügung, Ergänzung und Erkenntnis zur topographischen Karte.“ Thomas Wulffen
Zur Eröffnung : Dan Rogers Belasco wird über eine Videokonferenz präsent sein.
Er ist zur gleichen Zeit in Abedeen (Schottland), aber seine Wege aus der Ferne werden nach Berlin in Form einer täglichen Zeichnung transpotiert.
„ I will be in Berlin, however, on Friday 25 April, via the wonder of Skype. If you‘re in Berlin, come and talk to me in the gallery in Aberdeen. If you‘re in Aberdeen, come and see who is in Berlin. “
Freitag, den 2.+ 16. Mai 19 h Kunstgespräch zur Ausstellung mit Nico Anklam, Kunsthistoriker:
”Spuren, Wahrnehmungen und die Visualisierung des Umgebenden”
Freitag, den 2. Mai 20h nach dem Kunstgespräch : Lese-Performance mit Stephan Kurr „Erste Entscheidung“
Donnerstag, den 8. Mai 21-24 h : nächtliche Videoprojektion von Philipp Geist „d | placing“
Ich werde auf den Boden eine genaue Abbildung des Gehwegs projizieren, die dann manipuliert, eingefärbt
vergrößert oder verschoben wird . Dadurch überlagern sich Original und Fiktion des Ortes. Es entsteht ein Spiel aus Wirklichkeit und Vorstellung, eine Irritation des alltäglichen Raumes des Gehwegs vor der Galerie
Freitag, den 16. Mai 19 h Kunstgespräch zur Ausstellung mit Nico Anklam, Kunsthistoriker :
”Spuren, Wahrnehmungen und die Visualisierung des Umgebenden Teil 2”
Finissage, Samstag, den 24. Mai 19-22 h Filmvortrag von Jörg Jozwiak : „Für das Projekt Antipodes I (2003) standen sich zwei Menschen zeitgleich und auf den Meter genau auf dem Erdball gegenüber: Einer auf Pitt Island, einer winzigen Insel im Pazifik, und einer im französischen Nationalpark Cévennes. Dabei entstanden Fotos und Videos, die diese „Gegenüberstellung“ zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs (Pitt), beziehungsweise Sonnenaufgangs (Cévennes) dokumentieren sowie umfangreiches Kartenmaterial. : www.jozwiak.org (Antipodes I)“
Mittwoch, den 9. Juli 19 h Präsentation der Publikation im Projektraum | info : 0179. 42 82 87 6
catalyst | Schliemannstraße 34 | 10437 Berlin - Prenzlauer Berg
10. August – 15. September 2012
Projektraum der alten feuerwache, Berlin, www.kulturamt-friedrichshain-kreuzberg.de
Marchlewskistraße 6, 10243 Berlin, U5 Weberwiese
Ivan Boskovic, Berlin > Philipp Geist, Berlin > Jörg Jozwiak, Wien > Inghild Karlson, Oslo / Tromsø, Norwegen > R.J. Kirsch, Köln > Stephan Kurr, Berlin >Pia Linz, Berlin > Dan Belasco Rogers + Sophia New , Berlin > Todosch Schlopsnies , Berlin > Zuzanna Skiba, Berlin
Im Mittelpunkt dieser thematischen Ausstellung „Das verortete Verlangen 2“ stellt sich die Frage, in welcher physischen Form und welcher überhöhten Perspektive der Künstler das Festhalten seines Blickes vermittelt? Welche Verortung der „Inneren Landschaft“ können wir begreifen ? Wie können wir uns tatsächlich mit der Erde verbinden ? Die künstlerischen Ergebnisse der Ausstellung - mit einem kartographischen Blick gearbeitet, zeigen einen Ausschnitt, immer ein Teil des Ganzen, unserer Welt. Alle präsentierten 10 Positionen beziehen sich auf einen realen Zustand. Sie sind immer als Puzzlestück zu sehen, nicht als Raumdarstellung mit einer Begrenzung, sondern mit einer visuellen Weite über den Rand hinaus. (Zuzanna Skiba)
Eröffnung: Donnerstag, den 9.August 2012 um 19 Uhr
Begrüßung: Dr.Franz Schulz, Bezirksbürgermeister
Einführende Worte: Thomas Wulffen, Kunstkritiker
20 – 22 Uhr Live-Performance von Ivan Boskovic „Circulus Meridianus Methode - Die Seele im Überblick“ Boskovic hält einen intimen Dialog hinter einem Paravent mit dem Besucher. Durch den persönlichen Dialog ergeben sich visuelle Impulse für eine kartographische Übersetzung. Das Individuum setzt die Legende des Blattes. Sie sind herzlich eingeladen! www.ivan-boskovic.de
Vortragsreihe am Donnerstag, 16.8.2012, 19 – 22 Uhr | Eintritt frei
und anschließender Gesprächsrunde mit den KünstlerInnen und der Kuratorin
Zuzanna Skiba der Ausstellung, moderiert von Jan Kage
1. Jörg Jozwiak: „Antipoden II – Der erste Blick durch den Mittelpunkt der Erde.“ Gemeinsam mit LehrerInnen und SchülerInnen aus Olvera, Spanien und Auckland, Neuseeland wurden am 31.3.2011 globale Antipoden durch einen virtuellen Tunnel verbunden. Die Installation ermöglichte erstmals einen Blick durch den Erdmittelpunkt und die Begegnung von Menschen, die nicht weiter voneinander entfernt sein könnten. Die einstündige Aktion, die zu Sonnenaufgang in Spanien und Sonnenuntergang in Neuseeland stattfand, wird hier erstmals im Rahmen einer Ausstellung dokumentiert. www.jozwiak.org
2. Dan Belasco Rogers + Sophia New, plan b: „Die Erzählung unserer Wege.“ Seit 2003 haben Daniel Belasco Rogers und Sophia New (plan b) täglich jede ihrer Bewegungen mittels eines GPS (global positioning system) aufgezeichnet. Diese tägliche Praxis dient sowohl als eine Zeichnung, Erinnerungs-Phase, Tagebuch und Performance. Die Zeichnungen vervollständigen ihr Leben. Ihr Anliegen ist es, sich auf diese Weise zu verorten bis ans Ende ihres Lebens. www.planbperformance.net
3. Prof. Knut Ove Arntzen, Universität Bergen Norwegen: „Szenische Landschaften“
K.O. Arntzen untersucht, wie szenische Landschaften skandinavischer Regisseure, Autoren und visuelle Künstler mit dem nordischen Licht spielen und auf die Veränderungen der Landschaften während der vier Jahreszeiten blicken. Insbesondere geht es darum, wie das arktische Drama in unterschiedlichen künstlerischen Sinne vom Symbolismus bis zum Situationismus zum Ausdruck kommt. Zu den bekannten Theater-Autoren gehört Knut Hamsun und in der visuellen Kunst unter anderem Inghild Karlsen aus Norwegen. Knut Hamsun kommt aus Nord-Norwegen, obwohl er in Østserdalen, südlicher Ost-Norwegen, 1859 geboren ist. Als Theater-Autor war er vor allem Ende des 19. und Anfang des 20. Jh. tätig. Am meisten bekannt wurde er mit seinem Roman „Hunger“, den Nobel-Literaturpreis bekam er für sein Werk „Segen der Erde“.
Vortrag am Freitag, 17.August 2012, 19 Uhr | Eintritt frei
von Todosch Schlopsnies: „Die Goldmine in Berlin-Friedrichshain“
Im Februar gründeten Studenten der Winterakademie des Theaters an der Parkaue die erste »berlin city claims« - Gesellschaft im Zuge einer Expedition auf der Suche nach Gold und eröffneten eine »Meldestelle« (in der alle Angelegenheiten um Schürfrechte wie zur Zeit des großen Goldrausches in Alaska geregelt werden).
Samstag, 15.9. von 14 - 23 Uhr
Finissage im Rahmen der Langen Nacht der Bilder
03. - 25.Mai 2014
52°30‘11“ Norden | 13°24‘25“ Osten
SCHAU FENSTER Raum für Kunst, Lobeckstr.30-35, 10969 Berlin | http://www.schau-fenster.info
mit : Ivan Boskovic, Berlin | Anina Brisolla, Berlin | Stefanie Bühler, Berlin | Anette Kuhn, Mexico | Manfred Peckl, Berlin | Valeska Peschke, Berlin | Zuzanna Skiba, Berlin | Hector Velazquez, Mexiko
Vernissage | am Freitag, den 2. Mai um 19 Uhr
„AUSBRUCHPOTENTIAL“, von Ivan Boskovic, eine Partizipative Performance/Installation
Gallery Weekend | Samstag, den 3.Mai von 15-20 Uhr, Sonntag, den 4.Mai von 15-20 Uhr
MIDISSAGE _Vortrag | am Samstag, den 17.Mai um 19 Uhr
„Vulkane in Berlin“ und anderswo von Valeska Peschke,
anschließend Music mit DJ Eisenberg
- Vulkan Schilder sind käuflich zu erwerben.
FINISSAGE | Sonntag , den 25.Mai von 15 - 20 Uhr
Die Esologie-Praxis und Dr. Dr. Boskovic freuen sich Ihnen mitzuteilen, daß Sie die erste Stufe im Ausbruchpotentialprozess erfolgreich abgeschlossen haben. Ihre Daten sind verarbeitet und gründlich analysiert. So können Sie Ihre eigene Verortung vor Ort auf der neu entstandenen Untersuchungskarte „Theatrum Tectohumanum“ am 25. Mai im Ausstellungsraum entdecken und sich weiter über Ihre eigene Konstellation informieren. Die persönlichen Ausbruchspotential-Karten sind ebenso vor Ort zu erwerben .
AUSSTELLUNGSKONZEPT : Wir verorten uns, manchmal immer wieder neu und treiben unsere Kraft nach Außen. Ein Mensch, wie ein Vulkan, der seine Verortung sucht und sie einfach auslebt. Er beschließt seinen Ausbruch und treibt seine Energie nach außen. Der Vulkan und die Sehnsucht des Menschen kennt keine Grenzen. Sind wir also nicht alle lebende Vulkane ? Dies ist manchmal beängstigend, ebenso geheimnisvoll. Der Gedanke hat eine große Anziehung. Im Mittelpunkt der von mir geplanten 3. Ausstellung „Das Verortete Verlangen 3– Kunst & Kartographie“ wird hier die Frage behandelt, in welcher Form das visuelle Fest-halten einer vulkanischen Landschaft mit all ihrer reizvollen grenzenlosen Eigenschaften möglich ist ? Das Ziel der Gruppen-Ausstellung mit 8 internationalen Positionen ist es, einer nicht zu bändigenden Kraft, einer Urkraft - UrSehnsucht des Menschen visuell- schöpferisch zu begegnen- dies grenzenlos und für jede Existenz greifbar. Zuzanna Skiba
TEXT ZUR AUSSTELLUNG : von Frau Dr.Dorothee Willert, Dramaturgin, Autorin »Wir alle sind wachsende Vulkane«, Friedrich Nietzsche
Vulkane faszinieren. Es sind Berge mit einem äußerst wechselhaften Charakter. Die meiste Zeit ihres Lebens sind sie so ruhig und friedlich wie andere Berge. Aber urplötzlich werden sie aktiv. Dann sprengen sie in einer gewaltigen Explosion ihre Krater frei, bringen Verderben – und neue Fruchtbarkeit der Erde. In der römischen Mythologie gilt der Vulkan in der Schmiede als der Ursprung „aller Erfindungen und aller Produktion“: Vulkan kreiert und produziert mit „calor immodicus“ (unbändiger Hitze) alle Formen der Natur. Im 18. Jahrhundert rückte der Vulkan ins Zentrum des kulturgeschichtlichen Interesses. Vulkane sind nun Anlass zu theologischen und philosophischen Diskussion über die Vorsehung in der Natur; Vulkanphänomene werden zum Objekt der Forschung und zum Prüfstein in den erdgeschichtlichen Debatten. So ließ beispielsweise Sir William Hamilton, Botschafter Großbritanniens am Hof zu Neapel, ein Vesuv-Tagebuch führen. Der »volcano lover« beobachtete den Berg wie einen Patienten auf dem Krankenlager, und es gelang ihm eine Diagnose, die auch heute noch gilt: Vulkane sind rezente Produkte der Erdgeschichte, »Enkel der Schöpfung«, nicht deren Gründungstat. Wissenschaftler diskutierten am Gegenstand des Vesuv die großen Theorien über Bau und Geschichte der Erde: Sie begriffen diese als Körper, in dessen Adern untergründige Winde und Wasser bald fließen, bald toben. Und in der bildenden Kunst wird der eruptierende Vulkan von nun an eins der wichtigen Modelle des Erhabenen. Destruktion und Konstruktion sind in der Methaper des Vulkans verschwistert. Kunst ist Energie, Ausdruck, Ausbruch. Die Macht der Natur verwandelt sich in kreative Kraft, im Augenblick des künstlerischen Ereignisses.
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Foto siehe links, von Ivan Boskovic : AUSBRUCHPOTENTIAL, Entdecken, verfolgen, umleiten Innerhalb dieses Prozesses werden die Stufen der eigenen Eruptivität untersucht. Durch verschiedene Techniken werden persönliche tektonische Karten, kritische Punkte, Brüche in der eigene Kruste, sowie das Eruptionspotential festgestellt. Als therapeutische Metho- de werden wir versuchen, die innere Lava in den Griff zu bekommen und ins vulkanische Netz der Erde umzuleiten. So kann man durch Überlappen mit dem irdischen Vulkannetz diverse geografische, kulturwissenschaftliche und metaphysische Positionen kennenlernen. Boskovic inszeniert mit einer Kombination aus Wahrsagerei und wissenschaftlichen Manierismus eine esoterische Sitzung.